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Spartanat-REVIEW: Tasmanian Tiger Range Pack MK II

Der TT Range Pack MK 2 Rucksack von Tasmanian Tiger im Review-Test von Spartanat.

Hinweis: Den originalen Review-Text inklusive zahlreicher Detailbilder des TT Range Pack MK II finden Sie auf Spartanat.com.

 

Neben den Tac Pack Rucksäcken hat Tasmanian Tiger auch einige ausgewachsene Mehrtagesrucksäcke im Programm. Einer davon ist ein alter Bekannter: der Range Pack. Im neuen Look und einigen neuen Features kommt er nun mit dem Namen Range Pack MKII bei uns auf den SPARTANAT Prüfstand.

Range Pack – der Name verrät bereits das Einsatzgebiet dieses Monstrums: Weite Distanzen mit maximaler Zuladung. Mit 100 Litern ist er etwas kleiner als sein Vorgänger, der mit 115 Litern Gesamtvolumen glänzte. Dafür ist das Gewicht um 700 Gramm reduziert worden, was den MKII auf 4,4 KG Gesamtleergewicht bringt. Die Außenmaße haben ebenfalls eine Schlankheitskur hinter sich: mit 84cm Höhe, 35cm Breite und 27cm Tiefe kommt der Pack etwas kompakter an den Start. Gefertigt wird der MKII aus 700d Cordura. Alle Nähte sind sauber und fest vernäht, qualitativ gibt es keine Beanstandungen.

Bewährt und weiterhin im Einsatz ist das einzigartige X1-Tragesystem. Da weiß man gar nicht wo man anfangen soll, so gespickt ist das Gestell mit Komponenten und Verstellmöglichkeiten.

Der Hüftgurt ist stark gepolstert und lässt sich zweifach verstellen. Das Polster ist in der Mitte zur besseren Belüftung geteilt und hat nach oben hin eine Erweiterung, die zusätzlichen Komfort bringt.

Zur weiteren Anbringung von Ausrüstung hat jede Flosse zwei Reihen Molle mit vier Schlaufen. Geschlossen wird der Gurt über einen Fastexverschluss, den man nach hinten ziehend enger stellen kann. Elastische Schlaufen zur Sicherung überschüssigem Gurtmaterials sind ebenfalls vorhanden.

Am Beckengurt sind auch seitlich die X-förmig angeordneten Alustreben des Tragesystems verankert. Normalerweise kennt man die Strebenanordnung nur gerade von oben nach unten mit Befestigungspunkten hinter dem Beckengurt, deshalb waren wir gespannt, wie sich das X1 so schlägt. Schon beim ersten Schultern des Rucksacks merkt man deutlich und sogar mit noch geöffnetem Beckengurt die Lastübertragung zur Hüfte. Dieses System ist revolutionär gut und subjektiv das Beste, was wir bisher getragen haben.

Abgerundet wird die Tragevorrichtung mit zwei ebenfalls dick gepolsterten, seitlich angebrachten Rückenpolstern und Schultertragegurten. Die Träger haben natürlich auch einen Brustgurt, MOLLE-Schlaufen, D-Ringe und sind mittig in der Höhe mehrfach verstellbar – ein Schnellabwurfsystem existiert nicht. Um das Gewicht näher an den Rücken zu bringen oder zu lockern, sind im oberen Bereich der Tragegurte Load Lifter Straps angebracht, die man auch noch in der Höhe an zwei verschiedenen Punkten (hoch oder tief) am Rucksack befestigen kann. Über der Höhenverstellung ist noch eine Trageschlaufe angebracht.

 

Die Seiten des Range Packs sind mit 6 Reihen x 4 Schlaufen MOLLE benäht. Darunter und darüber verlaufen die Kompressionsgurte, die elastische Schlaufen zur Gurtaufnahme besitzen. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Außentaschen á 5 Liter, die in das MOLLE-System eingeschlauft werden.

Die Maße der Außentaschen betragen 36cm Höhe x 16cm Breite x 8cm Tiefe. Bedient werden sie über einen Reißverschluss, der jede Tasche bis fast ganz unten öffnen lässt. Innen sind viele elastische Schlaufen zur Sicherung von Ausrüstung untergebracht. Auch an einen D-Ring und an einen Durchlass für Trinkschläuche ist gedacht worden. Außen hat man den Taschen noch 3×3 Reihen Molle spendiert und Klett für Patches ebenso. Verwendet wird 700d Cordura, das Gewicht beträgt 255 Gramm pro Stück. Die Taschen kann man auch separat erwerben unter dem Namen TT Tac Pouch 8 SP.

Im unteren Bereich an jeder Seite hat man noch eine Trinkflaschentasche angebracht, die auch groß genug ist, um einen Gewehrschaft bequem aufzunehmen.

 

Die Frontseite des MKII ist sehr schlank gehalten im Vergleich zum Vorgänger. Hier ist der Mittelpunkt eine weitere aufgesetzte Tasche, die als Notrucksack fungiert. Diese hat an den Seiten einen Reißverschluss, um den Minipack sehr schnell vom MKII zu trennen. Die Tragegurte sind fest angebracht und sehr einfach gehalten. Ein Stück breites Gurtband mit einem Spannschieber, der dünnes Gurtband zur Größenverstellung hält. Im Lieferumfang enthalten ist das in Ordnung, als Verbesserungsvorschlag sollte man hier abnehmbare Gurte verwenden, damit man auch bessere Tragevorrichtungen nachrüsten oder eine Befestigung an Chest Rigs stattfinden kann.

Der kleine Rucksack verjüngt sich etwas nach unten hin von der Form und hat ein weiches Meshpolster auf der Rückenseite. Schlaufen für einen Bauchgurt sind vorhanden, aber kein Gurt enthalten. Die Front des Notrucksacks ist glatt und hat rechts und links fünf lasergeschnittene Schlitze zur Anbringung weiterer Taschen oder Shockcord.

Geöffnet wird der Mini über einen Reißverschluss, der 2/3 der Tasche offenbart. Die Flappe ist mit einer kleinen Zipper Pouch bestückt, die Rückseite mit einem elastischen Fach für eine Trinkblase nebst zwei D-Ringen, Klett und Schlaufe zur Sicherung und einem Durchlass für den Trinkschlauch.

So schnell und angenehm das Abnehmen des Notrucksacks geht, so fummeliger ist es, diesen im gepackten Zustand wieder anzubringen. Hier wäre eine andere Lösung als ein Reißverschluss sicher sinnvoller.

Wenn man den E&E Rucksack abgenommen hat, findet man darunter zwei weitere Kompressionsriemen. Über diesem Bereich ist eine weitere Trageschlaufe und ein kleines Klettfeld integriert.

Auf der rechten und linken Seite der aufgesetzten Tasche findet der Anwender vertikal angebrachte Schlaufen zur weiteren Sicherung von Ausrüstung. Am oberen und unteren Ende sind dort noch D-Ringe für weitere Gurte angebracht – zwei pro Seite. Über den vertikalen Schlaufen verläuft der Kompressionsgurt des Deckels, der jeweils eine Schlaufe für Trekkingstöcke oder Ähnliches im oberen Bereich hat.

 

Im unteren Drittel ist das Schlafsackfach. Dieses lässt sich mit einem Reißverschluss öffnen und gewährt Zugriff auf den Inhalt, ohne sich durch den ganzen Rucksack wühlen zu müssen.

Auch an eine Durchladefunktion wurde gedacht – der Schlafsackbereich lässt sich mit einem schnellen Handgriff und innen verlaufendem Reißverschluss zum Hauptfach öffnen.

Die beiden Zipper lassen sich mit einem Schloss oder ähnlichem gegen ungewolltes Öffnen sichern. Der Reißverschluss ist mit einer Flappe abgedeckt und auch Kompressionsgurte für das Fach sind vorhanden. Diese lassen sich mit Fastexverschlüssen öffnen und sind unten noch einmal durch einen Gurthalter gezogen, damit man auch an der Unterseite des Rucksacks Isomatten oder ähnliche Gegenstände festzurren kann. Dabei wird wieder überschüssiges Gurtmaterial sicher mit Klett am Gurt befestigt. Wie es sich für einen Rucksack dieser Größenordnung gehört, sind auch die obligatorischen „Eispickelschlaufen“ vorhanden und sind so platziert, dass sie auch als Fuß für den Trekkingstock dienen können.

 

Der Deckel des Range Packs passt sich ausstattungstechnisch dem Rest des Rucksacks an. Er ist nach unten komprimierbar und hat auf der Oberseite zwei Spanngurte zur weiteren Befestigung von Ausrüstung. Auf der Frontseite ist das Tasmanian Tiger Logo eingestickt, auf der Rückenseite findet man ein weiteres Klettfeld für Patches. Rechts und links vom Patchfeld sind noch mal zusätzliche Durchlässe für Trinkschläuche untergebracht.

Unterteilt ist der Deckel in drei Taschen: zwei von außen zugängliche Taschen und eine Tasche auf der Innenseite. Die erste Außentasche nimmt fast das ganze Volumen des Deckels ein und lässt sich weit öffnen. Hier bekommt man problemlos auch voluminöse Gegenstände unter. Ein Sicherungshaken für Kleinteile ist im hinteren Bereich vorhanden.

Die zweite Außentasche ist auf der Frontseite hinter dem Sticklogo platziert und für kleinere Gegenstände gedacht. Das Fach auf der Innenseite des Deckels ist für die Erste-Hilfe-Ausrüstung gedacht und auch mit einem grünen Kreuz sichtbar markiert.

Das Hauptfach des Range Packs ist ein wahres Loch und erinnert stark an die bodenlose Tasche von Hermine Granger aus Harry Potter.

Die Öffnung selbst lässt sich mit einer Zugschnur schließen und zusätzlich mit einem Gurt komprimieren. Zusätzlich gibt es dann noch einen großen Schneefang, der separat mit einer weiteren Zugschnur verschlossen wird.

Das Hauptfach selbst besitzt neben der Abgrenzung zum Bodenfach und einem elastischen Einschub für Trinkblasen keine weiteren Unterteilungen.

Hinter dem Trinkblasenfach fällt ein Reißverschluss auf, der geöffnet Einblick auf einen weiteren Teil des Tragesystems gibt: Das Framesheet. Dieses sorgt für Stabilität und lässt sich mit Gurten fest fixieren.

 

Nach all den Features und Informationen kommen wir zum Erfahrungsbericht des Packs. Der MKII ist mit seinen 4,4 KG nicht der leichteste Rucksack – bedenkt man aber, dass er für höhere Lasten ausgelegt ist, wird schnell klar, dass man ein robustes Tragesystem benötigt um die Lasten zu meistern. Zwischen 20-35 Kilo Zuladung funktionieren mit dem Range Pack problemlos, das X1 übertragt die Last auf das Becken und bleibt dabei äußerst komfortabel. Auch die Formgebung des Rucksacks ist gut dimensioniert, man hat in alle Richtungen gute Bewegungsfreiheit. Entfernt man die Außentaschen und den Notfallpack, hat man mit ca. 3800 Gramm einen schlanken 85 Liter Rucksack.

 

FAZIT: Die MKII Version des Range Packs ist durchaus gelungen. Tasmanian Tiger hat es geschafft, einen extrem komfortablen Lastenrucksack auch noch edel zu designen. Besonders gut hat uns das X1 Tragesystem und die schier endlosen Einstell- und Komprimierungsmöglichkeiten gefallen. Verbesserungsbedürftig sind – unserer Meinung nach – die Befestigung des Notrucksacks, die Tragegurte des selbigen und schön wäre eine Umlenkung der Gurte am Becken, damit man diese nach vorne zuziehen kann.

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